In Großbritannien sterben pro Jahr 50 Menschen durch Fensterstürze und über 2300 werden ins Krankenhaus eingeliefert. Die britische Regierung hat jetzt gehandelt. Sie schreibt neu vor, dass bei Fenstern von Neubauten eine zusätzliche Haltestange am Fenster eingebaut wird. Diese soll höher als der Fenstersims sein und die Regelung gilt vom 2. Stock an aufwärts.
„Die Menschen sind über Zeit größer geworden und ihr Schwerpunkt wurde höher. Dies verlangt nach besseren Maßnahmen zu ihrem Schutz.“, sagt ein Regierungsvertreter.
Klingt lobenswert. Wann kümmert sich eine Regierung schon um die Belange großer Menschen? Aber rechtfertigen 50 Tote durch Fenstersturz bei jährlich 6000 Toten durch Unfälle in britischen Haushalten Vorschriften für Hunderttausende Fenster in den nächsten Jahren?
Wir finden nicht. Es gibt innovative Konzepte, die seit Jahrtausenden erprobt werden, wie beispielsweise „Abstand halten“. Wäre es besser nicht mal an der Zeit, das „betreute Leben“ von Seiten des Staates zurückzufahren? Verpflichtende Vorschriften für jede Eventualität vielleicht gut gemeint – und auf jeden Fall neue Verwaltungsjobs schaffend.
Unsere Empfehlung an die britische Regierung: Keep calm and have a cup of tea.
Oder noch besser – jetzt, wo der Staat sich anscheinend um die Probleme Großer kümmern will: Steuersenkungen für alle mit einer Körpergröße über der 97. Perzentile. Dann kann jede Große oder jeder Große selbst entscheiden, ob es die Ersparnis in Fentserstangen investieren will, in Premium Economy oder den nächsten Einkauf. Denn da gilt nach wie vor: Weniger Auswahl, aber dafür in der Regel höhere Preise.
P.S.: Hier gibt es Tipps zum größengerechten Wohnungsumbau – dort, wo es wirklich wichtig ist.
P.P.S.: Vielleicht helfe es, wenn mehr große Menschen Regierungsverantwortung hätten. Das löst dann auch das Problem mit den Schummeleien von Politikern mit der Körpergröße.